Konzeptuelle Adapter – Chemie im Differenzfluss
1. Anschlussstellen
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Demokrit / Dalton (Atomismus): → Materie aus kleinsten Teilchen.
DFT: Atome = stabile Differenzmuster, nicht letzte Bausteine.
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Mendelejew (Periodensystem): → Ordnung der Elemente.
DFT: Periodizität = rekursives Muster in den Differenzen der Elektronenhüllen.
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Pauling / Lewis (Bindungstheorien): → Chemische Bindungen als Austausch/Teilen von Elektronen.
DFT: Bindung = stabilisierter Differenzfluss zwischen Energieniveaus.
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Gibbs / Thermodynamik: → Energie, Entropie, Gleichgewicht.
DFT: Reaktionen = Rekonfigurationen von Differenzgefällen, Gleichgewicht = Fixpunkt.
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Prigogine (Nichtgleichgewichtschemie): → Dissipative Strukturen.
DFT: Chemische Systeme = metastabile Flüsse, die Fern-Gleichgewichtsstabilität aufbauen.
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Eigen (Hyperzyklen, Molekulare Selbstorganisation): → Chemie als Basis biologischer Evolution.
DFT: Molekulare Autokatalyse = rekursive Schleifen im Differenzraum.
2. Originelle Beiträge
- Chemische Bindung = Differenzkopplung: Elektronenorbitale passen sich an und erzeugen ein neues stabiles Muster.
- Molekül als Fixpunkt: Ein Molekül existiert, wenn es seine Struktur im Differenzfluss dauerhaft reproduzieren kann.
- Reaktion als Übergang: Reaktionen sind keine „Wechsel“ von Substanzen, sondern Umschaltungen von Stabilitäten.
- Emergenz von Komplexität: Von Atomen zu Molekülen zu Netzwerken – chemische Evolution = hierarchische Rekursionsbildung.
- Katalysatoren als Differenzverstärker: Sie senken Barrieren, indem sie alternative Differenzpfade öffnen.
- Chemische Zeit: Reaktionsgeschwindigkeit = Taktung des Differenzflusses.
- Formalisierbarkeit (λΔ): Chemische Reaktion R: Δ(S) → S′; stabil, wenn die Produkte neue Fixpunkte sind.
3. Abgrenzungen / Konflikte
- Naiver Atomismus: Atome als letzte Bausteine → DFT: Stabilitäten, keine absoluten Einheiten.
- Reiner Reduktionismus: Chemie nur als Physik der Elektronen. → DFT: emergente Stabilität eigener Ebene.
- Teleologische Chemie: Moleküle „wollen“ etwas. → DFT: nur Differenzdynamik, kein Zweck.
- Statische Gleichgewichtslehre: Gleichgewicht ≠ Ruhe, sondern dynamischer Fixpunkt im Fluss.
4. Fazit
Chemie im Differenzfluss erscheint als Lehre stabiler und instabiler Muster:
- Atome, Moleküle, Bindungen = Fixpunkte.
- Reaktionen = Umschaltungen zwischen Stabilitäten.
- Katalyse, Selbstorganisation, dissipative Strukturen = Verstärkungs- und Evolutionsmechanismen.
Damit wird Chemie als mittlere Differenzebene sichtbar – Brücke zwischen Physik und Biologie, in der sich aus rekursiven Mustern die Bausteine des Lebens entfalten.